Lamborghini Jarama GTS aus 1973. Das Fahrzeug wurde kürzlich aufwendig von Markenspezialisten in Italien überarbeitet. Das hier gezeigte Fahrzeug hatte bereits eine hervorragende Grundsubstanz und vermutlich eine sehr geringe Laufleistung, dennoch wurde die Gesamte Technik und auch Karosserie überholt. Dieser Lamborghini befindet sich in original Auslieferungsspezifikation, so wie er neu das Werk verließ.
Die Form des Jarama wurde bei Bertone von Marcello Gandini entworfen, der schon für den Miura verantwortlich gewesen war und später die Form des Countach entwarf. Besondere Merkmale waren die Abrisskante hinten am Dach sowie die halbverdeckten ?Schlafaugen?-Scheinwerfer, deren Abdeckungen elektrisch nach unten bewegt werden konnten. Die Karosserie wurde von Marazzi gebaut und mit dem gleichen V 12 versehen, der auch im viersitzigen Espada verwendet wurde.
Für den Jarama wurde das verkürzte Chassis des Espada benutzt, er ist aber trotzdem schwerer. Der kurze Radstand machte den Jarama sehr wendig, die Fahreigenschaften waren für damalige Verhältnisse überragend und sind auch heute noch überdurchschnittlich: Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Der Jarama bot zwei Personen viel Platz in einem luxuriösen Innenraum und einen großen Kofferraum für viel Gepäck. Das Fahrzeug hatte ein handgeschaltetes Getriebe, doch wurde ein einzelnes Fahrzeug mit Automatik gefertigt.
Der Jarama war der letzte Lamborghini mit Frontmotor und galt als Lieblingswagen Ferruccio Lamborghinis.
Nach nur 177 gebauten Exemplaren wurde das Modell 1972 in einigen Details verändert und als Jarama S weitergebaut. Die Veränderungen betrafen im Wesentlichen die Mängel des ersten Modells: eine Servolenkung für mehr Komfort, Lufteintritte und -Auslässe im Motorraum für eine bessere Kühlung, ein anderes Armaturenbrett ersetzte die designbetonte und zu Verwechslungen führende sogenannte ?Klaviertastatur?, eine andere Auspuffanlage erhöhte die Motorleistung um 15 PS. Außerdem erhielt das Fahrzeug neue Räder ohne Zentralverschluss. Nach 155 Exemplaren wurde die Produktion 1976 eingestellt.